Das riesige Ereignis geschah an einem bedeckten Tag – Menschen waren keine in der Nähe. Niemand im Tal hat den Felssturz am 3. Oktober um 9:46 Uhr gehört. Erst Tage später entdeckten Talbewohner die neue Ansicht des Grossen Tschingelhorns. Das Messnetz des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED) zur Erkennung von grösseren Felsstürzen hat das Ereignis als Magnitude 2.2 Signal detektiert. Damit lässt sich das Sturzereignis genau auf die Minute festlegen.
Für die Erstellung der Animation wurden verschiedene Simulationen durchgeführt. Wir gehen davon aus, dass die anfängliche Auslösung des Felssturzes im unteren Bereich des gesamten Volumens stattfand. Es folgte ein rückschreitendes Nachstürzen der Gesteine entlang des Nordostgrates. Die Lage der Schuttfächer in der Simulation und nach dem Ereignis passen so am besten zusammen. Die Felssturzmassen flogen beidseitig am Martinsloch vorbei, welches vom Ereignis nur knapp verschont blieb. Es wurde keine KI für die Erstellung der Animation verwendet
Folgendes 3D Modell der Tschingelhörner zeigt den Zustand vor dem Ausbuch. Die Gleitfläche (rot) konnte aufgrund von Fotoanalysen in das 3D Modell gelegt werden. Mit dieser Methode konnte das Ausbruchsvolumen auf rund 100’000 m3 geschätzt werden.
Von Bergtouren, Skitouren und Wanderungen im direkten Bereich rund um das Martinsloch wird derzeit dringend abgeraten. Es ist in nächster Zeit immer noch mit weiteren Abbrüchen zu rechnen.
Animationen und 3D Modelle: Einscope Gbr
Bilder: Markus Casutt