Schrattenkalk
ca. 120 Mio Jahre

Unter Bedingungen mit Wassertemperaturen von mindestens 25°C und grosser Sichttiefe, wie sie heute z. B. auf den Bahamas herrschen, sammelten sich Sedimente an, aus denen der Schrattenkalk entstand. Er tritt bei vollständiger Erhaltung in drei Abschnitten auf. Die Basis bildet der untere Schrattenkalk. Ein dickbankiger, hell bläulich-grauer, oft oolithischer Kalk mit glänzenden Kalzitsplittern. Er ist oft reich an Rudistenschalen (Requienia ammonia). Im mittleren Abschnitt finden sich die Orbitolinenschichten, hellbräunlich anwitternde mergelige Kalkbänke, in denen einzelne Lagen reich an Foraminiferen (Orbitolina lenticularis), Brachiopoden und Seeigeln sind. Den oberen Abschluss macht der obere Schrattenkalk, ein dickbankiger, hellgrauer Kalk, der reich an Fossilien ist und Muscheln, Korallen und Foraminiferen (Milioliden) enthält. Auffällig durch sein helles Erscheinungsbild tritt der Schrattenkalk am Schiltabhang über Ennetbühls, im westlichen Glärnisch, im Silberengebiet und am Ruchen-Glärnisch zu Tage. Ein auälliges Merkmal des Schrattenkalkes sind seine Furchen und Rinnen, die Karren oder Schratten genannt werden und typische Spuren der oberächennahen Verkarstung (Kalklösung durch Regenwasser) darstellen.

Bildlegende: Stark zerfurchte Karrenfelsen im Schrattenkalk in der Silbernregion.

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